Mit PiCtory kannst Du Dein RevPi AIO Modul konfigurieren. In diesem Kapitel beschreiben wir die Einstellwerte des “Value Editors” für die RTD-Kanäle etwas genauer. Solltest Du mit RTD-Messungen noch nicht so vertraut sein, empfehlen wir Dir erstmal das Tutorial “RTD-Messung” anzuschauen.
Voraussetzungen:
- Du hast einen Webbrowser auf Deinem PC installiert (z. B. Chrome oder Firefox).
- RevPi Connect befindet sich in Deinem Netzwerk.
Los geht’s!
Dein RevPi AIO besitzt 2 RTD-Kanäle. Du kannst hiermit die Temperatur von angeschlossenen Pt100 und Pt1000 Sensoren ermitteln.
Damit Deine Konfiguration auch funktioniert, ist es wichtig, dass Deine Geräte an die richtigen Eingangspins angeschlossen sind.
Bitte beachte, dass das AIO Modul für einen 2-Draht Sensor die 3-Draht Messmethode verwendet. Daher musst Du im Prinzip den fehlenden 3. Draht durch eine Steckbrücke am Modul zwischen den Pins 10 und 12 bzw. 9 und 18 simulieren.
- Starte PiCtory.
- Öffne im Device Catalog den Ordner “I/O Devices”.
- Wähle den RevPi AIO.
- Ziehe den RevPi AIO per Drag&Drop in den leeren Slot auf dem Configuration Board.
- Lege im Bereich „Device Data“ die Grundeinstellungen für Deine Adapter fest. Diese Eingabe ist optional. Wenn Du viele Geräte verwendest und die Daten später in einem anderen Programm weiterverarbeiten möchtest, kann diese Eingabe sehr hilfreich sein.
Im Value Editor kannst Du die RTD-Kanäle konfigurieren. Die detaillierten Einstellwerte findest Du in der folgenden Tabelle.
Bezeichnung | Werte | Kommentar |
RTD1Type, RTD2Type |
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Stelle hier ein, welchen Messfühlertyp Du verwendest. |
RTD1Wiring, RTD2Wiring |
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Wähle hier das Messverfahren passend für Deinen Temperaturfühler aus. Weitere Informationen zu den Messverfahren findest Du hier. |
RTD 1 Skalierung RTD1Multiplier RTD1Divisor RTD1Offset RTD 2 Skalierung RTD2Multiplier RTD2Divisor RTD2Offset |
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Hier kannst Du eine Skalierung für die RTD-Kanäle festlegen. Diese wird durch die drei Konfigurationswerte bestimmt und nach folgender Formel aus dem Originalwert (der in 1/10 °C vorliegt) berechnet:
Y = Multiplier/Divisor*X + Offset |
Die Skalierung kann für Umrechnung in andere Einheiten oder zur nachträglichen Kalibrierung eines Temperaturfühlers verwendet werden. Bei der Berechnung im RevPi AIO wird eine 32 Bit Integer Arithmetik verwendet. Die Ergebnisse werden dann aber wieder als 16 Bit Werte im Prozessabbild hinterlegt. Sollte das Ergebnis Y die Grenzen eines 16 Bit signed Wertes überschreiten, so wird der Fehler erkannt und der Wert begrenzt.
Beispiel:
Um die Temperatur in °C ohne Nachkommastellen im Prozessabbild zu haben muss die Einstellung so aussehen:
Multiplier = 1, Divisor = 10, Offset = 0
Um die Temperatur in °F ins Prozessabbild zu bekommen müssen die parameter so eingestellt werden:
Multiplier = 18, Divisor = 100, Offset = 32
Für Prozessdaten in °Kelvin brauchst Du diese Werte:
Multiplier = 1, Divisor = 10, Offset = 273
- Klicke auf „File>Save“. Damit speicherst Du Deine Datei.
- Klicke auf „Tools>Reset Driver“. Damit aktivierst Du die Änderungen für den Adapter.
Tritt ein Fehler auf, erhältst Du in den Eingangswerten des Prozessabbilds mit dem Namen Bytes RTDStatus_1 und RTDStatus_2 Fehlermeldungen. Die Werte haben folgende Bedeutung
Bitposition | Bedeutung | Kommentar |
Bit 0 (LSB) | 0 = Temp. ist höher als -200 °C,
1 = Ermittelte Temp. ist niedriger als -200 °C (z.B. Kurzschluss im Sensor oder Kabel) |
Falls die ermittelte Temperatur außerhalb des Bereiches ist, wird der jeweilige Grenzwert ausgegeben (-200,0°C oder 850,0°C) und zusätzlich das entsprechende Statusbit gesetzt. |
Bit 1 | 0 = Temp. ist niedriger als 850 °C,
1 = Ermittelte Temp. ist höher als 850°C (z.B. kein Sensor angeschlossen oder Leitungsbruch). |
In den Feldern RTDValue_1 und RTDValue_2 kannst Du symbolische Namen für die beiden Temperaturwerte festlegen. Unter diesen Namen kannst Du dann mit PiTest, einem selbstgeschriebenen Programm oder einer Anwendungssoftware, Messwerte der angeschlossenen Sensoren aus dem Prozessabbild auslesen. Die Werte werden dort in 1/10 °C angegeben, falls Du die Skalierung auf 1 belassen hast.
- Möchtest Du die Einstellungen in logiCAD3, Python oder C weiter verwenden?
- Dann klicke auf „File>Export“.
Ein Fenster öffnet sich. Du kannst hier das Format der Datei bestimmen und den Dateinamen angeben.
Du kannst aus 2 Formaten wählen:
Export 01 erzeugt eine Datei, die sich für die Verwendung in logiCAD3 eignet.
Export 02 erzeugt eine Offset Liste, die Du als Basisinformation für ein eigenes C- oder Python Programm verwenden kannst.
- Wähle ein Format aus, mit dem Du weiter arbeiten möchtest.
- Gib einen Dateinamen an
- Klicke auf „Ok“.