In diesem Kapitel erklären wir Dir einige Grundlagen zu Linux. Du erfährst außerdem, wie Du auf die grafische Benutzeroberfläche wechseln kannst und wie Du Deinen RevPi neu starten und herunterfahren kannst.
- Stelle den Zugriff auf das RevPi Basismodul über ein Terminal her.
- Sichere Deine Daten, bevor Du kritische Aktionen an Deinem System durchführst, siehe Daten sichern.
Linux-Grundlagen
Linux wurde als Mehrbenutzersystem entwickelt. Ursprünglich arbeiteten an einem Linux‑System verschiedene Benutzer, die von einem Administrator (Benutzer: root) verwaltet wurden.
Entsprechend ist das Dateisystem von Linux aufgebaut. Linux speichert Dateien in einem Verzeichnisbaum. Dieser beginnt mit dem Wurzelverzeichnis /(rootfs).
Ordner |
Inhalt |
---|---|
/ |
Das Wurzelverzeichnis steht ganz oben in der Hierarchie. |
/bin |
Programme, die jeder Anwender verwenden kann, z. B. Shells. |
/boot |
Alle Dateien, die zum Hochfahren des Systems benötigt werden. |
/dev |
Gerätedateien, die als Schnittstelle zur Hardware verwendet werden. Hier findest Du auch Einträge für alle Festplatten und ihre Partitionen. |
/etc |
Konfigurationsdateien, welche die Einstellungen der Programme oder grundlegende Systeminformationen enthalten. |
/home |
Home-Verzeichnis für alle Benutzer. Für jeden Benutzer ist hier ein separater Ordner angelegt, der mit dem Ordner „Eigene Dateien“ bei Windows vergleichbar ist. Hier hat der jeweilige Benutzer volle Zugriffsrechte. |
/lib |
Funktionsbibliotheken des Systems! Ändere hier nichts! |
/proc |
Schnittstelle zum Kernel. Jedes laufende Programm wird hier in einem Unterverzeichnis aufgelistet. Diese Dateien enthalten Informationen über den aktuellen Programmstatus. Zudem gibt es eine Verzeichnisstruktur mit Daten über den Kernel und die Hardware des Systems. |
/root |
Home-Verzeichnis des Systemadministrators (root). Es liegt im Wurzelverzeichnis, damit der Administrator auch dann auf seine Dateien zugreifen kann, wenn durch einen Fehler der Zugriff auf andere Partitionen nicht mehr möglich ist. |
/sbin |
Programme des Systemadministrators. |
/tmp |
Temporäre Ablage für Dateien. |
/usr |
Installierte Software. |
/var |
Statusinformationen der verschiedenen Programme. Log-Dateien lassen sich gut zur Fehlersuche verwenden. |
/opt |
(optionale Software) Kommerzielle Software oder sehr große Programme, die nicht unmittelbar zum System gehören, wie etwa KDE, Firefox usw. |
Benutzerverwaltung
Wenn Du Dich auf Deinem RevPi anmeldest, bist Du automatisch in Deinem Home-Verzeichnis als User pi@RevPi
. Das erkennst Du an dem Zeichen ~
hinter Deinem Benutzernamen. In Deinem Home‑Verzeichnis hast Du volle Zugriffsrechte auf all Deine Daten. Du kannst hier Deine Daten wie Dokumente, Videos oder Audiodateien ablegen und verwalten.
Für einige Aktionen benötigst Du jedoch Rechte des Systemadministrators. Ein Beispiel dafür ist das Herunterfahren des RevPi.
RevPi neu starten und herunterfahren
Indem Du sudo
vor Deinen Befehl schreibst, erhältst Du die Rechte des Administrators für genau diesen Befehl.
- Gib den Befehl
sudo reboot
ein, um den RevPi neu zu starten. - Gib den Befehl
sudo shutdown
ein, um den RevPi herunterzufahren. - Gib den Befehl
sudo shutdown –h 0
ein, um den RevPi ohne Verzögerung herunterzufahren.
Linux Graphical User Interfce (GUI)
- Gib den Befehl
startx
ein, um die GUI zu starten. - Gib den Befehl
sudo revpi-config enable gui
ein, um beim nächsten Systemstart direkt in der GUI zu starten.
Alternativ kannst Du das automatische Starten der grafischen Oberfläche mit RevPi Status oder mit Cockpit konfigurieren.
Die GUI beansprucht mindestens 40 MByte RAM. Wenn du sie nur selten benötigst und nicht im Desktop-Betrieb arbeitest, starte die GUI nur bei Bedarf.